Vereinsausflug
zur Fahrt mit der „Bergkönigin“ nach Rübeland
Am Sonntag,
den 10.07.2011, fuhren wir per Bahn mit einigen Mitgliedern
nach Blankenburg (Harz). Auf dem Bahnhof Blankenburg, welcher
trostlos wirkte und die ehemals schönen Bahnhofsgebäude
dem Zerfall preisgegeben sind, warteten wir auf den Sonderzug
nach Rübeland. Eine Dampflok der „Tierklasse“
sollte uns die Steilstrecke nach Rübeland hinaufbringen.
Pünktlich um 13:30 Uhr startete der Sonderzug mit unseren
gut gelaunten Mitgliedern an Bord. Kaum war der Bahnhof verlassen,
spürte man schon das anstrengende Stampfen der Lok 95
027 (Bergkönigin) – eine schwere Lok mit der Achsfolge
1E1, welche speziell für die Steilstrecken der Rübelandbahn
entwickelt wurde (Ursprünglich war die Strecke gar als
Zahnradbahn gebaut). Die donnernden Auspuffschläge der
Lok wurden verstärkt durch die umliegenden Berge und
waren ein Schmaus für die Ohren von Dampflokfreunden.
Nach wenigen Kilometern steiler Bergfahrt war der Bahnhof
Michaelstein erreicht. Dieser Bahnhof ist als Spitzkehre konzipiert,
um auf eine kurze Entfernung hin den Höhenunterschied
bewältigen zu können. Hier musste die Lok „kopfmachen“
– eine willkommene Gelegenheit für ein paar Schnappschüsse.
Unmittelbar nach Michaelstein begann der zweite, steile Streckenabschnitt
durch das Harztal. Kurz vor Hüttenrode war der höchste
Punkt der Strecke mit 488 Höhenmetern erreicht. Von nun
an war es für die Lok ein Leichtes, unseren Zug über
die landschaftlich schöne Hochebene zu ziehen. Doch bald
rückten die Berge wieder nah an die Strecke heran –
zwei Tunnel wurden durchfahren, ein hoher Viadukt wurde überquert,
bis wir das enge Tal der Bode bei Rübeland erreichten.
Idyllisch präsentierte sich uns der Bahnhof Rübeland
sowie der kleine Harzort mit den umliegenden Bergen.
Nach kurzem Aufenthalt in ging es wieder zurück nach
Blankenburg. Auf den Gefällstrecken kam die Gegendruckbremse
der Lok zum Einsatz. Statt der Auspuffschläge hörte
man nun ein anhaltend lautes Zischen des Zylinderdampfes,
welcher den Zug stetig bremste und somit die Klotzbremsen
der Wagen schonte.
Nach Ankunft in Blankenburg suchten wir ein gemütliches
Lokal auf, um unsere hungrigen Mägen zu befriedigen.
Am frühen Abend machten wir uns wieder per Bahn auf den
Heimweg.
Anzumerken
ist, dass die „Rübelandbahn“ leider keine
Strecke mehr des öffentlichen Verkehrs ist. Der Personenverkehr
wurde bereits Mitte der Neunziger eingestellt. Die Bahnstrecke
ist nur noch eine reine Anschlussbahn der Fels-Werke. Allerdings
ist das Güteraufkommen enorm. Täglich werden etliche
Züge – beladen mit Kalk und Gips – von den
Werken und Steinbrüchen bei Elbingerode bis Blankenburg
gefahren. Hierbei kommen moderne E-Loks der Havelländischen
Eisenbahn zum Einsatz, welche für das ungewöhnliche
Stromsystem 25000 Volt/50 Hertz ausgelegt sind. Die ungewöhnliche
Spannung und Hertzzahl für die Oberleitung (Inselbetrieb
– in der weiteren Umgebung gibt es keinen weiteren Oberleitungsbetrieb)
liefert das Kraftwerk der Rappbode-Talsperre.
Bernd
Reinecke
|